AG Kardiotechnik



Perfusiologie (Kardiotechnik) am LMU Klinikum Großhadern – Hightech für das Herz
Die moderne Herzchirurgie ist heute ohne innovative Kardiotechnik nicht mehr denkbar. Am LMU Klinikum Großhadern sind technische Systeme wie die Herz-Lungen-Maschine (HLM), mechanische Herz-Kreislauf-Unterstützungssysteme wie z.B. ECLS, ECMO und ventrikulären Assist Devices (VAD) elementare Bestandteile der Patientenversorgung. In einem Umfeld wachsender Herausforderungen durch zunehmende Komorbiditäten, wächst auch die Bedeutung der Kardiotechnik. Sie ist Hightech-Arbeit auf höchstem Niveau – individuell und verantwortungsvoll.
Aufgabenprofil: Hightech mit Verantwortung
Unser Team an Kardiotechniker:innen ist verantwortlich für die Anwendung, Entwicklung und Umsetzung moderner Unterstützungsverfahren:
• Durchführung der extrakorporalen Zirkulation (EKZ)
• Transport und isolierte Organperfusion – z. B. Spenderherzen mittels XVIVO-Heartbox
• Abteilungsübergreifende Organperfusion
• Betreuung implantierter Systeme wie Berlin Heart, HeartWare, HeartMate 3 und Impella 5.5
• Forschung und Entwicklung zur Optimierung von Perfusionstechniken und Reduktion von Blutverlust und Immunreaktionen
• Qualitätssicherung, Statistik und Dokumentation – zentral für medizinische und ökonomische Standards
• Mitwirkung bei klinischen und experimentellen Studien
• ECLS- Transporte (Outside - Inhouse) - Implantation, Übernahme und Transport von Patient:innen mit Herz-Kreislauf-Unterstützungssystemen
Wissenschaft & Lehre: Know-how weitergeben
Wir fördern aktiv die Ausbildung des Nachwuchses und betreuen regelmäßig Schüler:innen, Praktikant:innen und Student:innen sowie Abschlussarbeiten im Rahmen von Bachelor- und Masterstudiengängen. Die Perfusiologie ist eng mit wissenschaftlicher Forschung verknüpft; zahlreiche Studien und Abschlussarbeiten sind in Zusammenarbeit mit unserer Abteilung entstanden:
Beispiele aktueller Arbeiten:
• Herzog, Helen (2015): Vergleich von 2 aktuellen HLM-Reservoiren und Untersuchung einer weiteren Reduktion des Füllvolumens von Herz-Lungen-Maschinen in Bezug auf den Fremdblutbedarf (Master of Science)
• Rumswinkel, Christina (2017): Fluidmanagement in cardiac surgery with cardiopulmonary bypass (Master of Science)
• Aigner, Tobias (2018): Kann das potentielle Risiko einer akuten postoperativen Nierenschädigung durch Anpassung des Primings einer Herz-Lungen-Maschine reduziert werden? (Bachelor of Science)
• Born, Frank Hans (2020): Extra Corporeal Life Support und linksventrikuläre Entlastung (Dissertation)
• Straub, Max (2020): Einsatz einer Diamantelektrode in der HCU 3T der Firma LivaNova (Bachelor of Science)
• Gschwandtner, Anna (2020): Der Einfluss des kolloidosmotischen Drucks während des kardiopulmonalen Bypasses (Bachelor of Science)
• Obermüller, Kati (2022): Der intraoperative Verbrauch von Vasopressoren während aortokoronaren Bypassoperationen: Vergleich der Kardioplegielösungen „del Nido“ und „Bretschneider“ (Bachelor of Science)
• Mertin, Johannes (2022): Leistungsvergleich verschiedener Zentrifugalpumpen in Abhängigkeit von dem Hämatokrit (Bachelor of Science)
• Willeke, Rebekka (2023): Regenerative Organperfusion – Entwicklung und Implementierung eines universellen „Organ-Repair-Systems“ am Beispiel der Nierenperfusion im Tierversuch (Bachelor of Science)
• Leuser, Lisa (2023): Klinische Erfahrungen mit verschiedenen Methoden zur Kardioplegie bei Kindern und Neugeborenen während herzchirurgischer Eingriffe mit kardiopulmonalem Bypass (Master of Science)
• Freyberg, Martina (2024): Lebensqualität von Patienten mit linksventrikulärem Unterstützungssystem – Eine Befragung von Patienten und eine Darstellung der aktuellen Literatur (Bachelor of Science)
• Weiser, Sebastian (2024): Untersuchung des Einflusses verschiedener zentrifugaler Antriebe extrakorporaler Perfusionssysteme auf die Entstehung von Hämolyse (Bachelor of Science)
Qualitätsmanagement & Dokumentation
Wir arbeiten nach etablierten Qualitätsstandards, um höchste Sicherheit und Versorgungsqualität für unsere Patient:innen zu gewährleisten. Grundlage dafür sind die standardisierte Datenerfassung, kontinuierliche Auswertung klinischer Parameter sowie die wirtschaftliche Evaluation eingesetzter technischer Systeme.
Arbeitsgruppen
Um unsere Qualitätsstandards kontinuierlich zu sichern und weiterzuentwickeln, arbeiten wir in spezialisierten Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten. Der Vorteil von Arbeitsgruppen liegt in ihrer strukturierten und fokussierten Herangehensweise: Fachwissen wird gebündelt, Prozesse können gezielt optimiert werden und Innovationen finden schneller den Weg in die klinische Praxis. Gleichzeitig fördern sie den interdisziplinären Austausch, was zu mehr Transparenz, Verantwortungsbewusstsein und Teamdynamik führt.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit & Öffentlichkeitsarbeit
Unsere Arbeitsgruppen arbeiten interdisziplinär – mit direkter Anbindung an die Chirurgie, Kardiologie, Anästhesie und Forschung. Zudem engagieren wir uns bei wissenschaftlichen Vorträgen und Fortbildungsveranstaltungen.
Kontakt & Ansprechpartner

Kati Obermüller
